Isidor Hipper (1867-1964) |
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In Landsberg am Lech gibt es die Isidor-Hipper-Straße und die Isidor-Hipper-Turnhalle. Da den Meisten der Name heutzutage nichts sagen wird und ich auch im Internet keine weitere Information über den so Geehrten gefunden habe, will ich auf dieser Webseite für Interessierte eine Biographie über Isidor Hipper, meinen Urgroßvater, zur Verfügung stellen. Die Information stammt zum einen aus seinen Memoiren, die er nach 1945 geschrieben hat, sowie von meiner Mutter. | |||
Geboren: 25.12.1867 in Reit im Winkel Eheschließungen: 1. Anna Probst (17.10.1893) und 2. Anna Mauermeier (29.01.1935) 1909-1931 Direktor des Realschulpensionats Landsberg am Lech 1918-1932 Vorstand der Sektion Landsberg des Deutschen Alpenvereins Gestorben: 8. Dezember 1964 in Rosenheim |
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Mein Lebenslauf nannte Isidor Hipper seine Memoiren, die er für seine Familie nach dem Zweiten Weltkrieg verfasste. Basierend auf früheren Notizen beschreibt er darin seinen Werdegang, interessante Ereignisse und einfach auch Dinge, die in den 1950ern schon der Vergangenheit angehörten. |
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Isidor Hipper wurde am 25. Dezember 1867 in Reit im Winkel geboren. Die Umstände seiner Geburt belasteten ihn Zeit seines Lebens: Er war ein 'lediges' Kind. Seine Mutter, Katharina Hipper, und sein Vater, Isidor Schweiger, waren nicht verheiratet. Er wurde sich dieses 'Makels' erst spät bewusst - in seinen Memoiren schreibt er, dass ihm dies erst in 'der Fremde', während des Studiums, deutlich wurde. Er kam über die Umstände seiner 'illegitimen' Geburt nicht hinweg, obwohl uneheliche Geburten auch im 19. Jahrhundert keine Seltenheit waren. Im Bürgertum aber war es etwas, das es zu verheimlichen galt. Der Vater, Isidor Schweiger, stammte vermutlich aus Eschach bei Füssen und war zeitweilig als Käser in Reit im Winkel tätig. Viele Jahre später nahm Isidor Hipper Kontakt mit seinem Vater auf, der inzwischen in Konitz (vermutlich das heutige Chojnice, Polen) lebte. Persönlich sind sie sich nie begegnet. Mutter Katharina Hipper ging nach der Geburt Isidors nach Frankfurt am Main, wo sie ein zweites uneheliches Kind, Joseph Hipper (* 26. September 1870 † Februar 1934), zur Welt brachte. Sie heiratete einen Herrn Rettinger. In den 20er Jahren lebte sie mittlerweile verwitwet bei ihrem Sohn Isidor in Landsberg, wo sie auch starb. Isidor wuchs im Hause seines Großvaters Joseph Hipper auf, der ihm den Vater ersetzte. Zwei Tanten, Maria und Klara, vertraten die abwesende Mutter. Joseph Hipper (* 15. Dezember 1801 † 24. Februar 1877) war Arzt in Reit im Winkel, wie es schon sein Vater Leonhard Hipper gewesen war. Joseph Hipper war zweimal verheiratet. Obwohl er ein guter Arzt war, starben seine beiden Frauen im Kindbett. Als kleiner Bub begleitete Isidor gerne seinen Großvater auf dessen Krankenbesuchen und öffnete für die zweispännige Kutsche, die sein Großvater fuhr, die Gatter, die die Straßen damals versperrten. Allgemein sind Isidors Erinnerungen an seine Kindheit positiv, sie war für ihn eine Zeit, in der es ihm an nichts fehlte. Nach dem Tod Joseph Hippes 1877 führte dessen Tochter Maria Hipper, die lange ihrem Vater assistiert hatte, Apotheke und Praxis einige Jahre weiter. Die Regierung hatte dies zwar zuerst verboten, aber auf Drängen der Gemeinde wurde Maria Hipper die Erlaubnis erteilt, bis 1883 ein neuer Arzt kam. |
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2. Schule und Ausbildung | |||
Mit fünf Jahren und vier Monaten wurde Isidor eingeschult. Nachdem er Lehrer werden wollte, wechselte er 1881 an die Präparandenschule in Rosenheim. Die Aufnahmeprüfung war schwer, von 70 Bewerbern fielen 37 durch, doch Isidor Hipper war durch den Besuch der 7. Klasse der Volksschule in Traunstein gut vorbereitet und bestand die Prüfung. In seinen Memoiren urteilt Isidor sehr negativ über die Präparandenschule, die seines Erachtens darauf abzielte "einen der Kirche untertänigst ergebenen Lehrer heranzubilden". Sein Ärger über die schlechte Lehrerausbildung und das schlechte Ansehen der Lehrer wird in seinen Memoiren immer wieder deutlich. Auch die Tatsache, dass Lehrer anderen Beamten gegenüber schlechter gestellt waren, empfand er als ungerecht. Letztendlich führte die tatsächlich schlechte Bezahlung der Volksschullehrer, die neben dem Unterricht auch noch beim Gottesdienst helfen mussten, und das geringe Ansehen zu einem akuten Mangel an Lehrern und schließlich zu einer grundlegenen Reform der Ausbildung, allerdings erst nach dem 2. Weltkrieg. Nach seinem Schulabschluss absolvierte Isidor 1884 erfolgreich die Aufnahmeprüfung für das Lehrerseminar in Freising. Die Abschlussprüfung, das "Absolutorium", bestand Isidor 1886 als 6. von 66 Absolventen. Nach einem praktischen Kurs am Seminar trat Isidor am 1. Dezember 1886 seine erste Anstellung in der Volksschule Erharting an. Als 20-jähriger ließ er sich einen Vollbart stehen, den er den Rest seines Lebens behielt. Im Frühjahr 1887 wurde Isidor Hipper für den Militärdienst gemustert: mit 1,77 m Größe und 67,5 kg Gewicht war er tauglich für das 1. Infanterie-Regiment in München. Im Juli und August 1888 absolvierte Isidor die für Lehrer vorgeschriebenen sechs Wochen Militärdienst in der Türkenkaserne in München. Anschließend war Isidor Hipper acht Monate als Lehrer in Schnaitsee tätig, dann wurde er nach Friedberg bei Augsburg versetzt. Über diese Zeit schreibt er: 'Gerne war ich nie dort.' Die Berge, in denen er gerne wanderte, waren zu weit weg. Trotzdem scheint er die Zeit dort genossen zu haben und war vielfältig aktiv. Mit einem Kollegen besuchte er Augsburg, um ins Theater oder auf Konzerte zu gehen. Den Fußmarsch von eineinhalb Stunden von Friedberg nach Augsburg und zurück nahmen sie gerne in Kauf. Bei der 'Liedertafel' sang er den 2. Bass. In Friedberg lernte er auch seine zukünftige Frau, Anna Probst, kennen. Im Oktober 1890 machte Isidor die "Anstellungsprüfung = Staatskonkurs". Die vierzehntägige Prüfung umfasste alle Schulfächer bis hin zum Schönschreiben. Seine praktische Lehrprüfung musste er unter denkbar ungünstigen Umständen machen, so galt es doch in regnerischem Wetter nassen Schülern die Farben des Regenbogens zu erklären. Da sich auch eine weitere wichtige Prüfung auf einen Stoff bezog, den er selbst noch nicht unterrichtet hatte, erhielt er nur die Note 3. Insgesamt erreichte er trotzdem den 16. Platz von 82 Absolventen - für ihn eine Enttäuschung. |
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3. Musik, Sprachen, Theater | |||
Da Isidor Hipper mit der
Lehrerausbildung unzufrieden war,
ergänzte er sein Wissen selbst. Von Natur aus musisch lernte
Isidor Klavier- und Orgelspiel, letzeres gut genug, um bei der Hochzeit
des Komponisten Richard Strauß zu spielen. Er spielte auch
Viola
und Zither, musizierte gerne und viel mit seiner Familie. Im Laufe der
Jahre erlernte er Latein, Französisch, Italienisch und
Volapük. Volapük ist eine künstliche
Weltsprache wie
Esperanto, in der es heute sogar eine eigene - wenn auch umstrittene -
Wikipedia, die sogenannte Vükiped,
gibt. Isidor Hipper war stets auch gesellschaftlich stark engagiert. In Landsberg war er Mitglied und zeitweilig Vorstand der 'Liedertafel', Dirigent und oft Vortragender einer Hauptrolle in den Theaterstücken im Fasching. Im 'Ruetenfestspiel' im Jahre 1910 stellte er den Bürgermeister Unfried dar (auf dem Bild vorne mit Amtskette). |
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4. Marquartstein | |||
(source: Wikipedia) |
1893 erhielt Isidor Hipper seine erste Anstellung als 'wirklicher Lehrer' in Marquartstein. Das jährliche Gehalt von 337 Mark wurde durch Schulgeld und 36 Mark für das Mitwirken im Kirchenchor von Grassau ergänzt, sodass insgesamt eine Summe von 1000 Mark herauskam. Am 17. Oktober des gleichen Jahres heirateten Isidor Hipper und Anna Probst in Grassau. Die Hochzeitsreise führte das neuvermählte Paar in Begleitung einer Freundin der Braut nach Salzburg. Isidor und seine Frau lebten gerne in Marquartstein. Vor allem die nahen Berge hatten es Isidor angetan. Wandern und Rodeln machten ihm ebenso Freude wie das Fotografieren. Isidor Hipper lernte hier auch Richard Strauß kennen. Bei dessen Hochzeit mit Pauline de Ahna am 10. September 1894 wirkte er während des Gottesdienstes als Mesner und Organist und war auch zum Hochzeitsmahl eingeladen. |
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Bald vergrößerte sich Isidors eigene Familie. Am 25. Juli 1894 wurde das erste Kind geboren, Joseph, dem im Laufe der Jahre noch sieben weitere Kinder folgen sollten. Da das Lehrergehalt bald nicht mehr den Lebensunterhalt für die wachsende Familie deckte, vermieteten sie zeitweise zwei Zimmer an Sommerfrischler. Isidor gab auch Unterricht in Stenographie und Zitherspiel sowie Nachhilfe. Geld blieb jedoch knapp. Eine Bewerbung um die 1. Lehrerstelle in Berg am Laim in München war nicht von Erfolg gekrönt. | |||
5. Bergsteigerpionier | |||
Während die Briten bereits Ende des 18. Jahrhunderts das Bergsteigen als Freizeitbeschäftigung entdeckt hatten, erklomm bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch kaum ein Deutscher freiwillig einen Berg, vor allem nicht diejenigen, die in oder an den Bergen lebten. In Deutschland fand das Bergsteigen erst im 19. Jahrhundert die ersten Anhänger. Der Deutsche Alpenverein wurde 1896 gegründet. Isidor Hipper war von jung an ein begeisterter Bergsteiger und blieb es bis ins hohe Alter. Ein Artikel, der anlässlich seines neunzigsten Geburtstages in der Altbayerischen Heimatpost erschien, trägt daher auch den Titel 'Ein 90jähriger Bergsteiger erzählt'.(Photo: Elferspitz, 1934) |
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1898 bewarb Isidor sich auf eine "Knabenlehrerstelle" in Landsberg am Lech, die er auch erhielt, obwohl er der jüngste der Bewerber war. In der Katharinenvorstadt wurde eine neue Wohnung gefunden und am 15. Oktober 1899 zog die Familie um. Am 18. Mai 1900 starb die viereinhalbjährige Tochter Anna an 'Rachenbräune', vermutlich Diphtherie. Da das Gehalt immer noch recht spärlich war, suchte Isidor Hipper erneut Nebentätigkeiten, um etwas dazuzuverdienen. An sechs anderen Schulen unterrichtete er schließlich die unterschiedlichsten Fächer, unter anderem Musik und Klavier, er gab Nachhilfestunden und Vorbereitungsunterricht zum Eintritt ins Gymnasium. Daneben betätigte er sich erfolgreich als Imker und hielt Vorträge über die Imkerei. Die Stadt
Landsberg baute
1904-5 ein Internat für
Realschüler auf dem Schlossberg, das 1906 mit 25 sogenannten
"Zöglingen" eröffnet wurde. Nachdem der erste
Direktor
gekündigt hatte, bewarb sich Isidor auf die Stelle und trat am
2.
Januar 1909 seine neue Stelle als Direktor des Realschulpensionats an.
Die Familie zog in die dort zur Verfügung gestellte
Dienstwohnung.
Als Direktor war Isidor Hipper mit der Leitung des Internats und mit
der "Erziehung der anvertrauten Realschüler und
Förderung
derselben beim Studium" betraut. Es galt als
selbstverständlich,
dass seine Frau mitarbeitete und sich sowohl um die Küche als
auch
die Wäsche der Pensionatsschüler kümmerte.
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Familie Hipper: Vater Isidor, Sepp, Irmengard (oben), Anna und Mutter Anna |
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Während
Isidor
Hipper ein gutes Verhältnis
mit den Eltern
der Schüler hatte, war das Einvernehmen mit dem Rektor der
Schule
nicht immer entspannt. In einer Auseinandersetzung mit dem Rektor bekam
Isidor Hipper auch einmal Besuch des Heimatdichters Peter Dörfler,
der in dieser Zeit Spitalpfarrer und Religionslehrer in Landsberg war.
Dieser war in der gleichen Studentenverbindung wie der Rektor, und
Isidor Hipper vermutete, dass der Rektor seinen Bundesbruder
vorschickte, um ihn von der Stelle zu verjagen. Als Peter
Dörfler
Isidor Hipper ankündigte, sich bei der Regierung
darüber zu
beschweren, dass eine Klasse am Dienstag nicht im Gottesdienst war, las
Isidor Hipper ihm aus der Schulordnung vor, dass die Schüler
nicht
in die Kirche gehen müssen sondern nur sollen, und
kündigte
an, dass seine Zöglinge fürderhin dienstags gar nicht
mehr in
die Kirche gehen würden. Isidor Hippers
abschließende
Feststellung: "Ich vermute, daß der 'schwäbische
Heimatdichter' (später Direktor einer Knabenerziehungsanstalt
in
München) die verdiente Abfuhr wohl nie vergessen wird" zeugt
auch
davon, dass er selbst die Begegnung und die Einmischung
Dörflers
in seine Pensionatsleitung nicht vergessen hatte. (Photo: Isidor und Anna Hipper, 1910) |
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7. Krieg und Revolution | |||
Der Ausbruch des 1. Weltkrieges brachte auch Veränderungen für das Realschulpensionat und die Familie Hipper. Joseph Hipper, der älteste Sohn Isidor Hippers, meldete sich wie viele andere junge Männer sofort freiwillig. Eine unmittelbare Folge des Kriegsausbruchs war, dass das Schulgeld, das 1914 noch in Goldmark gezahlt wurde, in Papiergeld umgetauscht werden musste. Der Krieg brachte anfangs auch Abwechslung: Am 8. Dezember 1914, besuchte Isidor Hipper mit seinen Zöglingen das Lager Lechfeld, um die dort untergebrachten französischen Kriegsgefangenen zu besichtigen. Ein Jahr später, an Weihnachten 1915, schickte jeder Schüler ein Päckchen an einen Soldaten an der Front. Die Versorgungslage verschlechterte sich jedoch zusehends und schließlich musste aus Mangel an Heizmaterial ein Teil des Unterrichts im Internat statt in der Schule stattfinden. Ende September 1918 brach die Spanische Grippe auch in der Schule aus. Siebzig Schüler erkrankten an der gefährlichen Krankheit, aber sie forderte keine Todesopfer. Mit den Entwicklungen, die nach dem Ende des Krieges im November 1918 begannen, konnte sich Isidor Hipper nicht anfreunden. Die Einrichtung eines Schülerrats im Internat wusste er zu verhindern. Die allgemeine Aufbruchsstimmung, in der überall Angriffe auf die althergebrachten Autoritäten stattfanden, führten phasenweise auch in der Landsberger Realschule zu chaotischen Zuständen: Die Schüler weigerten sich nicht nur, den Religionslehrer mit 'Gelobt sei Jesus Christus' zu grüßen, es wurden auch Toiletten zerschlagen und Stromleitungen aus der Wand gerissen. Als Direktor war Isidor Hipper dafür verantwortlich, dass ähnliche Zustände im Internat nicht auftraten. Die Methoden erscheinen aus heutiger Perspektive ziemlich hart, so ließ er zum Beispiel einen Schüler, der nachts Unfug treiben wollte, höchst persönlich eine Tracht Prügel zukommen. In der damaligen Zeit, waren Prügelstrafen üblich, ja sogar erwünscht. Oft waren es die Eltern der Schüler, die die Lehrer aufforderten, die Kinder ordentlich zu schlagen. Auch mancher Schüler, berichtet Isidor Hipper, hätten sich später bei ihm dafür bedankt, dass er so einen 'richtigen Mann' aus ihm gemacht hätte. |
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Isidor
Hipper
leitete das
Pensionat weitere 13 Jahre nach dem
Krieg.
Letztendlich war es ein Streit mit dem zuständigen
städtischen Referenten, der ihn zum Ende März 1931
kündigen ließ. Der neue Referent hatte sich, anders
als
seine Vorgänger, in die inneren Angelegenheiten des Pensionats
eingemischt. Obwohl genau diese Einmischung zu den Aufgaben eines
Referenten gehört, ist es verständlich, dass Isidor
Hipper diese
neue
und ungewohnte Überprüfung seiner Pensionatsleitung
als
Misstrauen ihm gegenüber und mangelnden Respekt vor seiner
langjährigen Erfahrung empfand. Trotz mehrerer Versuche,
Isidor
Hipper zum Bleiben zu überreden, blieb er bei seinem
Entschluss. Kurz vor dem Ende seiner Zeit als Direktor starb am 4. März 1931 seine Frau Anna vermutlich an einem Hirnschlag. Die Beerdigung fand am 7. März statt. In den folgenden Monaten arbeitete Isidor Hipper noch eine Weile als Volksschullehrer in Landsberg. Seine Freizeit, die er nun, da er nicht mehr quasi rund um die Uhr für die Schüler im Pensionat zuständig war, sicher sehr genoss, verbrachte er mit Rad- und Motorradfahren, Botanisieren und Bergsteigen. Zum 1. September 1932 wurde Isidor Hipper pensioniert. |
Anna, Maria und Isidor Hipper, Januar 1931 |
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9. Die Landsberger Hütte | |||
In den Jahren 1918-1932 war er Vorstand des Deutschen Alpenvereins Sektion Landsberg. In dieser Zeit wurde der Bau der Landsberger Hütte in Angriff genommen. Am 30. Juni 1929 wurde die neue Hütte feierlich eingeweiht. Ein Portrait Isidor Hippers von Kunstmaler Weber aus Sandau hing lange Zeit in der Landsberger Hütte. Inzwischen befindet es sich im daneben liegenden Vereinsheim der Landsberger Sektion des Alpenvereins. | |||
Einweihung der Landsberger Hütte, 1929 (?) |
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10. Ruhestand und 2. Ehe | |||
Im Oktober desselben Jahres zog Isidor Hipper nach Marquartstein. Bald folgte die nächste Tragödie: am 22. November 1932 erschoss sich sein ältester Sohn Joseph in Landsberg. 1933 zog Isidor Hipper nach Rosenheim um, wo sein Sohn Hans Hipper und Töchter Maria und Anna inzwischen wohnten. Hier fand Isidor Hipper rasch neue Freunde und trat in einen Kegelclub ein. Über einen alten Freund lernte er bei gemeinsamen Ausflügen Anna Mauermaier, Postsekretärin i. R., kennen. Isidor Hipper und Anna Mauermaier heirateten am 29. Januar 1935 in der Johanniskirche in München. Die Hochzeitsreise führte nach Garmisch-Partenkirchen, wo sie die Vorbereitungen der olympischen Winterspiele beobachten konnten. Noch viele Jahre konnte Isidor zusammen mit Freunden und Familie die schöne Landschaft genießen und in seinen Memoiren zählt er die vielen Ausflüge in die Berge auf. Der 2. Weltkrieg brachte zwar keine persönlichen Tragödien für Isidor Hipper, beide Söhne überlebten den Krieg und auch der Rest der Familie überstand die Kriegsjahre mehr oder weniger unbeschadet. Doch auch Rosenheim wurde in den späteren Kriegsjahren immer häufiger Ziel von Luftangriffen, die Isidor genauestens in seinen Memoiren auflistet, bis sie zuletzt so häufig waren, dass er nur noch lakonisch schreibt: "Seit 20. September 1944 waren wir 110 mal im Keller." Die Jahre nach dem Krieg waren ruhiger. Isidor Hipper besuchte weiterhin oft die Berge und bekam Besuch von seinen Kindern. 1964 beschloss der Landsberger Stadtrat einstimmig, die neue Verbindungsstraße zwischen der Weilheimer und Pössinger Straße Isidor-Hipper-Straße zu nennen. Damit würde, so Stadtrat Hamberger, "eine überaus markate Persönlichkeit und deren markante Leistungen gewürdigt".Isidor Hipper starb am 8. Dezember 1964 in Rosenheim. Anna Hipper verstarb überraschend am 19. Juli 1965. |
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11. Kinder und Kindeskinder | |||
Anna und Isidor Hipper hatten acht Kinder, von denen immerhin sieben das Erwachsenenalter erreichten. Nur Tochter Anna starb mit viereinhalb Jahren vermutlich an Diphtherie.
Joseph
(* 25. Juli 1894 † 22. November 1932) Zu den Kindern gesellten sich im Laufe der Jahre vier Enkel und zehn Urenkel. |
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Familie Hipper 1918 (links nach rechts) Rosamunde, Joseph, Heinrich, Hans, Anna, Irmengard, Maria, Mutter Anna und Vater Isidor |
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